perché il pescara

„Hier war ich mit Oma und Opa das erste Mal im Jahr 1978.“ – Ich stand das erste Mal am Meer. Mein Vater deutete auf Gebäude hinter uns, die wohl auch fast 20 Jahre zuvor nahezu unverändert schon standen.

Wir befanden uns damals an der Adriaküste, irgendwo in Mittelitalien. Ein typischer Italienurlaub lag vor uns. Den ganzen Tag am Meer verbringen, sich immer wieder kurz abkühlen, Sandburgen bauen und vor allem Fußball spielen am Strand. Das ging damals als Kind auch gänzlich ohne italienische Sprachkenntnisse. So stolperte ich über mehrere gleichaltrige Gegenspieler in den verschiedensten Trikots italienischer Klubs. Unter diesen so manch weiß-blau-gestreiftes. Noch mehrere Jahre sollte ich mitsamt der Familie in den Sommerferien an diesen wunderbaren Ort zurückkehren.

Gute 20 Jahre später sitze ich im Italienisch-Unterricht meiner Schule und der anstehende Schüleraustausch wird organisiert. Es geht ausgerechnet nach Mittelitalien.

Zurück an der Adriaküste kamen neben den Urlaubserinnerungen auch die Erinnerungen an den lokalen Fußballverein wieder hoch. Man hatte sich zwar aus den Augen verloren, aber einen Verein mit einem Delfin im Wappen kann man einfach – selbst als kleiner Stöpsel – nicht vergessen.

Seit diesem Moment im Jahr 2010 ließ mich Delfino Pescara nicht mehr los. Auch wenn ich zeitweise nur noch selten in die Abruzzen kam, so wusste ich immer wie es so stand um meine italienische Liebe.

Zu dieser Zeit gelang unter einem gewissen Eusebio Di Francesco, der selbst aus Pescara stammt, der Aufstieg in die Serie B.

Kurze Zeit später sollte ich sogleich einen Höhepunkt in der Geschichte des Vereins miterleben dürfen. Angeführt von dem tschechischen Trainerass Zdeněk Zeman zelebrierte ein junges Team um Ciro Immobile, Lorenzo Insigne und Marco Verratti, einem Sohn der Stadt, eine Saison lang ansehnlichsten Offensivfußball. Gekrönt wurde das folgerichtig durch eine verdiente Meisterschaft in der Serie B und der Rückkehr in die Beletage des italienischen Fußballs.

Spätestens jetzt war mir klar, dass ich fußballerisch in Italien eine wahre Heimat gefunden habe.

In diesem Sinne, sempre forza Pescara! Verona merda! 😉