la guida per serie c

Es ist wieder soweit: Die Liga mit dem verrücktesten Play-Off-System weltweit, bekanntlich quasi dem „aus 28 berechtigten Teams mach 1“, startet wieder.

mentalità calcio wird die Liga in diesem Jahr vermehrt begleiten, wird in unregelmäßigen Abständen im Rahmen von Zusammenfassungen, Geschichten und Kuriosa aus diesen Ligen berichten, die so wohlklingende und bekannte Vereine wie Calcio Padova, FC Pro Vercelli (früherer Rekordmeister der Serie A), Piacenza Calcio, die SSC Bari, Palermo, Delfino Pescara oder AC Reggiana beinhaltet.

Ein gesunder und attraktiver Mix aus Neugründungen, Traditionsvereinen, fusionierten Klubs und anderen Emporkömmlingen.

mentalità calcio widmet sich heute zunächst einmal dem grundsätzlichen Ligen- und Play-Off-System, welches jedes Jahr zur selben Zeit zu großen Fragezeichen in der hiesigen, deutschsprachigen Fußballwelt führt; gibt einen kurzen Überblick über die Divisionen-Einteilungen und Herkunftsregionen der jeweiligen Vereine und schneidet zu guter Letzt kurz und knackig die jeweiligen Top-Favoriten der jeweiligen Serie CGirone an.

Das System

Wie und wo soll man hier nur beginnen – traditionell sind finale Einteilungen aufgrund von Klagen insolvent gegangener Vereine (oder ihrer rechtlichen Nachfolger) oftmals bis zur letzten Sekunde in irgendeiner Form noch offen, es könnte daher jederzeit kurzfristige Rückzüge von nicht-liquiden Vereinen oder Zugänge von „eingeklagten“ Klubs geben – wir gehen hier einfach mal vom heutigen Stand aus, lassen hierfür auch derzeitige Klagen von Carpi, Novara, Sambenedettese und co. einfach mal elegant und gekonnt außen vor – schließlich hat mentalità calcio nur wenig Interesse an einer weiteren Verkomplizierung der ohnehin schon verworrenen Angelegenheit.

Die Serie C besteht aus insgesamt 60 Teams, die in drei Gironi – zu Deutsch: Staffeln – eingeteilt sind und wie üblich in Hin- und Rückspiel gegeneinander antreten.

Grundsätzlich ist hierbei der Gedanke, die Teams in eine Nord-, eine Mitte- und eine Süd-Staffel einzuteilen, wobei es hier aufgrund von Auf- und Absteigern sowie anderen Ein- und Austritten immer wieder zur „Verschiebung geographischer Verhältnisse“ kommen kann. Auch in dieser Saison gibt es hierfür wieder ein prominentes Beispiel: Serie B-Absteiger Pescara tritt in der „Mitte-Staffel“ an, obwohl man aus geographischer Sicht südlicher als so mancher Teilnehmer der „Süd-Staffel“ liegt, wiederum spielt hierbei dann auch die Zusammensetzung des Feldes sowie die Ost-West-Lage eine Rolle – lassen wir das Ganze einfach mal so stehen, nehmen wir es so hin und widmen uns den „harten Fakten“: die Ermittlung der Aufsteiger.

Das erste Team einer jeden Staffel geht als direkter Aufsteiger in die Serie B. Im letzten Jahr war dies in Girone A Como, in Girone B der Traditionsverein Perugia, in Girone C konnte das von Livorno-Legende Cristiano Lucarelli trainierte Ternana die Liga für sich entscheiden und als letzter Aufsteiger schaffte es Alessandria, sich in den Mammut-Play-Offs durchzusetzen. Der aufmerksame, geographisch-bewanderte Beobachter bemerkt auch hier eine Abweichung der Einteilung: Mit Perugia und Ternana konnten sich gleich zwei Vereine in unterschiedlichen Staffeln aus ein und derselben Region durchsetzen (Umbria). Aber wir wollen hier nicht noch mehr Verwirrung stiften, also weiter im Text.

Nachdem die drei direkten Aufsteiger über ein normales Ligasystem ermittelt wurden und in einer Mini-Liga noch in direkten Duellen untereinander quasi den „Super-Mega-Ultra-Drei-Staffeln-Serie-C-Gesamtsieger“ ermitteln, geht es auch für eine Vielzahl der restlichen Teams ans Eingemachte.

Die Serie C-Play-Offs beginnen. 28 Teams nehmen an den Play-Offs um den Aufstieg teil, insgesamt jeweils die Teams auf den Platzierungen 2-10, wobei in einer Staffel sogar der 11. teilnehmen darf.

Zunächst gehen wir jedoch anders vor, unterteilen die Play-Offs in unterschiedliche Abschnitte und Phasen.

Phase 1:

In der ersten Phase der Play-Offs treten die Teams der jeweiligen Staffel untereinander an, abhängig von der jeweiligen Endplatzierung in der regulären Saison. Die ganze Angelegenheit gestaltet sich dann wie folgt, es treffen jeweils aufeinander:

5. gegen 10. / 6. gegen 9. / 7. gegen 8.

Aber, wir wären ja nicht in Italien, wäre es einfach – der staffelübergreifend „bestplatzierte“ Vierte nach realer Punkteanzahl tritt automatisch erst in einer späteren Runde an, was dazu führt, dass auch der fünftplatzierte Verein der entsprechenden Staffel automatisch eine Phase „hochrückt“ und so in jener Staffel Platz für folgende Paarungen in der ersten Phase schafft:

6. gegen 11. / 7. gegen 10. / 8. gegen 9.

Wie der aufmerksame Leser schon gemerkt haben wird, hat immer das besser plattzierte Team Heimrecht. Es gibt kein Rückspiel, die Entscheidung fällt in nur einem Spiel.

Achtung: Es gibt keine Verlängerung. Steht es nach den regulären 90 Minuten Unentschieden, entscheidet das in der regulären Saison besser platzierte Team die Paarung für sich.

Phase 2:

In dieser Phase treffen die in der regulären Saison viertplatzierten Teams auf die jeweiligen schlecht-platziertesten Teams ihrer Staffel, die sich in Phase 1 entsprechend durchsetzen konnten. Der beste Viertplatzierte steigt erst in der nächsten Runde, der ersten auf nationaler Ebene ein, was dazu führt, dass das fünfplatzierte Team der regulären Saison in jener Staffel mit dem gesamt-besten Vierten ebenfalls in dieser Phase einsteigt.

Es gibt auch hier wieder nur eine Partie, bei Remis setzt sich die besser platzierte Mannschaft durch.

Sechs Partien mit insgesamt 12 Mannschaften finden in dieser Runde statt, dementsprechend kommen sechs Teams weiter.

Phase 3 / Erste Runde auf nationaler Ebene:

Es geht ans Eingemachte. Oftmals ist umstritten, was denn von Vorteil sei: Die oftmals fast zweiwöchige Pause der Top-Teams der regulären Saison bis zu ihrem Play-Off-Einstieg oder der fix-bleibende Spielrhythmus der weniger gut platzierten Mannschaften.

Wie dem auch sei – in der dritten Phase haben wir nun (vorerst) 10 Teams übrig:

Die drei gesetzten Drittplatzierten der abgelaufenen Saison, den besten Vierten der Saison (ebenfalls gesetzt) sowie die sechs Teams, die sich in der vorherigen Runde durchsetzen konnten.

Erstmals finden auf dieser nationalen Ebene nach einer Auslosung nun Hin- und Rückspiel statt, wobei das Heimrecht im Rückspiel jeweils den gesetzten vier Teams obliegt.

Phase 4 / Zweite Runde auf nationaler Ebene:

Wir nähern uns dem Ende der Ingenieurswissenschaft „Play-Offs Serie C“.

Nach Phase 3, der ersten Runde auf nationaler Ebene, haben wir noch fünf Mannschaften aus jener Runde übrig.

Zu diesen fünf Teams stoßen jetzt – man kann es schon vermuten – die jeweiligen Zweitplatzierten der abgelaufenen Saisons, ergo bleiben insgesamt noch acht Teams übrig, in diesem Schneckenrennen um den letzten Aufstiegsplatz in die Serie B.

Wieder wird ausgelost, wieder sind die bestplatzierten Teams (sprich die jeweiligen Zweiten sowie das bestplatzierte Team der vergangenen Runde) gesetzt, haben Heimrecht im Rückspiel.

Auch hier setzt sich bei Gleichstand das besser platzierte Team durch – eine Auswärtstorregel existiert auch hier weiterhin nicht.

Phase 5 / Final Four:

Aus den 28 angetretenen Teams haben wir nun noch ganze vier Vereine, die entweder bereits sechs Play-Off-Partien binnen weniger Tage oder gerade mal eine Hin- und Rückspielpaarung nach mehrwöchiger Pause absolviert haben. Träume fangen nun endgültig an zu platzen, die Dramaturgie des Schneckenrennens ist quasi omnipräsent.

Es werden zunächst die Halbfinals ausgelost. Es finden erneut Hin- und Rückspiel statt, ohne Auswärtstorregel. Bei Gleichstand nach den beiden Paarungen gibt es in diesem Abschnitt allerdings eine „klassische“ Verlängerung, falls notwendig mit Elfmeterschießen.

Die beiden Teams, die sich im Halbfinale durchsetzen, spielen dann das endgültige, große Finale aus – wieder in Hin- und Rückspiel (- ein Spiel ist halt nicht genug nach dieser Mammut-Saison!!!!), wieder mit Verlängerung und Elftmeterschießen, falls notwendig.

Et voilà – war doch gar nicht so schwer, von 28 aus 60 insgesamt teilnehmenden Mannschaften letztendlich die vier Aufsteiger zu ermitteln.

Calcio wäre natürlich nicht Fußball, wenn es nicht auch für die Abstiegsplätze entsprechende Play-Outs gäbe, die sich allerdings weitaus klassischer und unspektakulärer gestalten.

Die Einteilungen 2021-22

Girone A – die Nordstaffel:

In der diesjährigen Nordstaffel gestaltet sich die geographische Zusammensetzung wie folgt: Es treten zehn Vereine aus Lombardia an, drei Teams aus dem Veneto, zwei Klubs aus der Emilia-Romagna, zwei Mannschaften aus dem Piemonte sowie aus Trentino-Südtirol, ergänzt durch eine squadra aus Friuli Venezia Giulia.

Der Teilnehmerüberblick:

Klub

Stadt

AlbinoLeffe

Albino und Leffe

FeralpiSalò

Salò und Lonato del Garda

Fiorenzuola

Fiorenzuola d’Arda

Giania Erminio

Gorgonzola

Juventus U23*

Torino

Lecco

Lecco

Legnago

Legnago

Mantova

Mantova

Padova

Padova

Pergolettese

Crema

Piacenza

Piacenza

Pro Patria

Busto Arsizio

Pro Sesto

Sesto San Giovanni

Pro Vercelli

Vercelli

Renate

Renate

Seregno

Seregno

Südtirol

Bolzano

Trento

Trento

Triestina

Trieste

Virtus Verona

Verona

*Grundsätzlich ist es Profi-Teams seit mehreren Jahren gestattet, U23-Mannschaften zur Jugendförderung am Spielbetrieb teilnehmen zu lassen. Von diesem Recht macht in der Serie C derzeit allerdings ausschließlich Rekordmeister Juventus Gebrauch.

Was erwartet uns in Gruppe A? –  Die Top-Favoriten sind Padova Calcio und der FC Südtirol. Beide waren Teil der Spitzengruppe der abgelaufenen Saison, hätten in anderen Staffeln wohl eine noch reellere Chance auf den direkten Aufstieg gehabt. Zwar musste der frühere Hellas Verona-Coach Andrea Mandorlini die Venetier verlassen, doch Padova konterte diesen Abgang mit der Verpflichtung des vorherigen FeralpiSalò-Erfolgstrainers Massimo Pavanel – die wiederum holten sich Erfolgscoach Stefano Vecchi aus dem schönen Südtirol.  Alle hier genannten Teams haben eine realistische Chance auf die vorderen Plätze, so wie auch Piacenza und die Triestina.

Girone B – die „Zentrums“-Staffel:

Die diesjährige Staffel der Teams, welche in Italiens „geographischer Mitte“ liegen (sollen), ist in diesem Jahr die wohl leistungsstärkste aller drei Staffeln. Die Aufteilung gestaltet sich wie folgt: Sieben Vereine aus der Toscana, vier aus Emilia-Romagna, dreimal Marche, zwei Mannschaften aus Abruzzo, je ein Verein aus Lazio, Sardinia, Liguria und Umbria.

Die Teilnehmer im Überblick:

Klub

Stadt

Ancona-Matelica

Ancona

Carrarese

Carrara

Cesena

Cesena

Fermana

Fermo

Grosseto

Grosseto

Gubbio

Gubbio

Imolese

Imola

Lucchese

Lucca

Modena

Modena

Montevarchi

Montevarchi

Olbia

Olbia

Pescara

Pescara

Pistoiese

Pistoia

Pontedera

Pontedera

Reggiana

Reggio Emilia

Siena

Siena

Teramo

Teramo

Virtus Entella

Chiavari

Vis Pesaro

Pesaro

Viterbese

Viterbo

Was uns in dieser Gruppe erwartet? – Zumindest sollte in der B das Leistungsniveau in der Spitze am höchsten sein. Neben den Absteigern Reggiana und Pescara, wobei vor allem letztere als er absolute Top-Favorit gelten, sollte das Hauptaugenmerk in den kommenden Jahren – möglicherweise auch in oberen Ligen – auf Modena liegen. Die gehören seit einiger Zeit Carlo Rivetti, seines Zeichens Besitzer von Stone Island, finanzielle Mittel sind also mehr als genügend vorhanden in der Autostadt. Und ja, liebe Freunde der hippen – ehemals ausschließlich „szeneinternen“ – Fußballkleidungskultur: Stone Island ist auf den Trikots als kleiner Sponsor sichtbar. Zudem werden Siena und Virtus Entella eine solide Rolle im Aufstiegskampf spielen.

Girone C – die Südstaffel:

Der heißblütige Süden. Eine Staffel mit klangvollen Namen, mit niedergegangenen Riesen-Klubs, die langsam aber sicher wieder voranschreiten. Ein Who’s Who süditalienischer Vereine, die teilweise lange an oberster Serie A-Luft schnupperten. Der Überblick über das Feld der teilnehmenden Klubs:

Klub

Stadt

ACR Messina

Messina

Avellino

Avellino

Bari

Bari

Campobasso

Campobasso

Catania

Catania

Catanzaro

Catanzaro

Fidelis Andria

Andria

Foggia

Foggia

Juve Stabia

Castellammare di Stabia

Latina

Latina

Monopoli

Monopoli

Monterosi

Monterosi

Paganese

Pagani

Palermo

Palermo

Picerno

Picerno

Potenza

Potenza

Taranto

Taranto

Turris

Torre del Greco

Vibonese

Vibo Valentina

Virtus Francavilla

Francavilla Fontana

Was kann man von der C – C erwarten? – Nun ja, ich denke, dass ich im Vorfeld nicht zu viel versprochen habe: Welch ein Fest an großen Vereinen, welch Freude, Kraft, Interesse diese Kombination von italienischem calcio und mentalità jene Übersicht teilnehmender Mannschaften auslöst. Wahnsinn. Doch auch der sportliche Aspekt ist in dieser Gruppe nicht zu verachten. Zwar sind ganze sieben (!) Vereine der 20 Teams Aufsteiger, doch das Feld ist in der Spitze dicht gestaffelt. Bari geht als Favorit in die Saison, will endlich den Wiederaufstieg erreichen. Foggia mit Zdenek Zeman, Palermo, Avellino, Juve Stabia und Catanzaro – dahinter ist das Feld offen, es kann sehr spannend werden.

Besonderheiten der C

mentalità calcio!! Ja, bist du denn verrückt?! Noch mehr Besonderheiten, nach diesem Masterstudium im Bereich Serie C-Aufstiegs-Play-Offs? – Ja, genau, scusi!

Das Abstiegsrennen der regulären Saison der Serie C hat jedes Jahr das Potenzial zu einem eigenständigen, mehrwöchigen Thriller. Wer vorher dachte, mein kurzes Anschneiden der Play-Out-Regelungen wäre in dieser Hinsicht schon alles gewesen – nein, den oder die muss ich leider enttäuschen.

Denn: Diese Spiele finden überhaupt nur statt, wenn das Team auf dem „besten“ Relegationsplatz (sprich Platz 16) innerhalb der regulären Saison nicht mehr als neun Punkte Vorsprung vor dem Team auf dem vorletzten 19. Tabellenplatz (dem „schlechtesten Relegationsplatz) erreicht – bei jener Konstellation steigt der 19. direkt ab, während der 16. ohne Play-Outs gerettet ist.

Und klar, natürlich – diese Regelung gilt auch für den 17. und 18.: Auch bei dieser sonstigen, möglichen Play-Out-Paarung darf der Abstand zwischen beiden nicht mehr als neun Punkte mit Ende der regulären Saison betragen.

Genug für heute mit dem Seminar Serie C auf mentalità calcio.

Punto e basta!

Mehr über die Serie C findet sich übrigens hier „cassanata“: wenn der hahn nicht mehr fliegt – mentalità calcio (mentalitacalcio.de)

und hier i granata di reggio emilia: la storia della reggiana (1) – mentalità calcio (mentalitacalcio.de)

tifoso del verona